Der ZORN im Vergleich zum HASS und zur WUT

Dies ist ein schwieriges Thema, darum möchte ich dich hier begleiten – bringen wir‘s hinter uns.

Verfluchter Wolf! Deine Wut nach innen frisst sich selbst als Beute; und frisst (fresse) – dich!

Tutorial Zorn und Wut

Es gibt einen Unterschied zwischen Zorn und Wut, aber welchen?  Nebenher diesem Thread, (s. united-forum.de) beherzten Definitionen, möchte ich hier anhand namhafter Unterlagen entwirren. – lese langsam, um es zu verstehen.

Anfangs ein Beispiel:

Auch in alten Schriften ist der Begriff gegenläufiger, falscher Bedeutung zu finden: In Anwendung Zorn für Wut sowie Ärger für Zorn, s. textlog.de/medizin-zorn.

Selbiger Text des Hinweises hier im Austausch der Begriffe und Ergänzung mit dem Begriff „Zornmut“ korrekt ist:

Zorn ↔ Wut
Ärger ↔ Zorn ⊗ Zornmut

g) Die Wut. Wer sich dem Zorn überlässt (Zornmut), gerät auch leicht in Wut. Dieser ist das fürchterlichste Gift für Seele und Körper, welches schon so auffallende Veränderungen im Körper hervorbringt, dass der Wütende sich nicht ähnlich sieht, wie dieses schon Seneca (de ira) vortrefflich geschildert hat.

Die Wut wirkt heftig reizend und erschütternd aufs ganze Nervensystem und besonders auf die Leber und auf die Gallenabsonderung; er kann daher auf der Stelle blind, verrückt oder tot machen, oder er lähmt das Sprachorgan und die Glieder und lässt die Menschen in dem traurigsten Zustand zurück. Er verdirbt, wenn er auch nicht so heftig wirkt, doch alle Säfte des Körpers, das Blut, die Milch, den Speichel, und daher kann der Biss eines wütigen Menschen eben die Zufälle erregen, als der Biss vom tollen Hunde; ja, mancher gesunde Säugling ist durch das Trinken aus den Brüsten einer Mutter oder Amme, die sie ihm unmittelbar nach heftiger Wut darreichte, schnell durch Krämpfe getötet worden.

Diese Zeilen wie auch für f) Ärger (s. obigen Link textlog.de/medizin-zorn) erscheinen Inhalts teils Außergewöhnlich, wird aber in Beschreibung für Wut gleichsam; und die Lesart für Ärger nach Georg Friedrich Most hat wahren Sprachgebrauchs der Ärger nur „annähernd“ mit Zorn (und mitnichten etwas mit Zornmut) zu tun – aber s. textlog.de (Verdruss/Ärger von Johann August Eberhards) Verständnisses.

Wörterbücher

Johann August Eberhards Wörterbuch (textlog) 1535.

Zorn 1).  Grimm 2).  Unwille 3).  Wut 4).
1) Anger, wrath.  2) Rage, fierceness.  3) Indignation.  4) Rage.
 1) Colère.  2) Rage.  3) Indignation.  4) Furie.
 1) Collera.  2) Rabbia.  3) Indignazione.  4) Furia.

Zorn (vgl. Art. 1346) bezeichnet die leidenschaftlich ausbrechende Gemütserregung, die sich wider eine Person oder Sache richtet, überhaupt. Der Zorn kann auch natürlich, berechtigt und von der Vernunft beherrscht sein, Grimm und Wut deuten immer ein unedles Übermaß an, das alle Fesseln durchbricht.

Grimm und Wut deuten immer ein unedles Übermaß an, das alle Fesseln durchbricht. Grimm hebt dabei die innerlich wühlende Bitterkeit, Feindschaft, oft Grausamkeit hervor, Wut die äußerlich ausbrechende, schrankenlose Gewalttätigkeit.

Leidenschaftliche Erregung, die durch eine Verletzung des Sittengesetzes hervorgerufen wird, ist Unwille*). (Vgl. Art. 1276.) Wut und Grimm wird auch von Tieren gebraucht, Zorn und Unwille nur von Menschen.

*) Assoziation für Unwille: z. B. im Alltag (Berufsleben usw.) die Verbal (beleidigend, gewissenlosen Ausdruck) oder körperliche Annäherung an willkürlich nächststehende(n) Frau / Mann (ebd. konträr zum Sittengesetz). Im Heute als (sexuelle) Belästigung benannt.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

ZORN, bspw.,
bezeichnet die gemüthserregung der unlust, welche eine besondere richtung gegen den anlasz oder den veranlasser der unlust hat, sich in unwillkürlichen worten und handlungen kräftig äuszert, von einem lebhaften spiel des gesichts und des körpers begleitet ist und in der regel rasch entsteht und verläuft… (Beobachten und zu Unterscheiden: die Entstehung, Bedeutungen des Wortes Zorn im Laufe der Zeit.)

WUT, bspw.,
zustand des der lenkenden willkür entzogenen leiblich-seelischen auszersichseins. die ursprünglich dämonistische auffassung der grundsituation als einwirkung übermenschlicher mächte auf eine bestimmte person oder gruppe bleibt spurenweise bis in die neuzeit auch in anderen bedeutungsgruppen wirksam… [insb. 3) a) b) f.]

Duden

Zorn, der; -[e]s [mhd., ahd. zorn, H. u.]: heftiger, leidenschaftlicher Unwille über etwas, was jemand als Unrecht empfindet oder was seinen Wünschen zuwiderläuft.

Wut, die; – [mhd., ahd. wuot, zu ahd. wuot = unsinnig]: 1. heftige, unbeherrschte, durch Ärger o.ä. hervorgerufener Gefühlsausbruch der sich in Miene, Wort, und Tat zeigt.

Den Wortbedeutungen Zorn, Hass und Wut

Wut ist emotionale Empörung – Zorn ist ebensolches, geistig. Wut ist impulsive Entladungen eines unruhigen Geistes. Hass ist eine unkontrollierte Entladung eines zerstörten Geistes. Wut ist eine Gemütsbewegung – Zorn ist eine Gemütsverfassung. Der „heilige (gerechte), Zorn“ ist eine Art heftige Empörung gegen alles mögliche Unrecht. Hier liegt eine konkrete, oft schwerwiegende Ursache vor. Ebenda, althergebracht, Eph 4,26 ELB.: Zürnet, und sündigt (wütet), dabei nicht! – die Sonne gehe nicht unter über „eurem Zorn“. –

Wer gegen andere grollt, grollt nur gegen sich selbst.

Denn der Groll zum Fluchen führt …

Wer gegen andere grollt, grollt nur gegen sich selbst – so ist es mit dem fluchen (hassen), weil der eigene erbitterte Geist (im Hass) auf sich selbst schlecht wirkt.

Hass – die Ausnahme?

Hass ist eine sogenannte Todsünde1). Unter welchen Aspekt ist Hass gerechtfertigt – um an sich selbst zu arbeiten? –, aber wie ist das zu verstehen? – und schlittert man so weiter in Sünde1)? Man betrachte gebräuchlicher Übersetzung folgende Inschrift am Tempel von Delphi:

1) Sünde zu verstehen als Widersinn.

Das Richtigste ist das Schönste
Beachte die Grenze
Hasse die Hybris (Überheblichkeit; Hochmut.)
Nichts im Übermaß

Könnte es der Übersetzung richtig heißen:

Zürne der Hybris (Überheblichkeit; Hochmut.)

Zorn richtigen Verständnisses ist keine Sünde – im Gegensatz der Hass eine Todsünde ist.

Aber um an sich selbst „die Strenge“ walten zu lassen, ist (könnte) der Hass (ebd. um die Hybris zu vernichten) gerechtfertigt (sein)?.

Umgekehrt das Zürnen – durch „filtern“ der Gedanken ebenso zu Erfolg gereicht? – und hiermit, „das Zuviel zu sehr Zugrossen“ ebd. Hass nicht in die Emotionalität eindringt.

Hier ein Hinweis, spirituell – wer will – Schritte weiter, P. Anselm Grün OSB: ZORN, GROLL UND BITTERKEIT zwar der Begriffe verschwommen – textlich treffend.

… und der Zorn uns in Bewegung bringt.

Die Kraft, die Bewegung, welche der Zorn hervorbringen kann:

„Zorn treibt an. Zorn stärkt. Das kann zum Beispiel Menschen nützen, die dazu erzogen worden sind, Konflikten aus dem Weg zu gehen und immer klein beizugeben. Zorn gibt Kraft, für uns selbst und um uns selbst zu kämpfen. Zorn ist in diesem Sinne auch eine ‚schöne’ Emotion“.

Es gibt diese Idee vom gerechten Zorn; oft geht das einher mit dem Wunsch die Welt besser zu machen.

Weisheit a. d. Internet …

Aus dem Alltag …

Die Szene spielt auf einem Parkplatz. Der eine Autofahrer kommt zu seinem Wagen und sieht sich eingeparkt. Nach Rundumblick erkennt er den Besitzer des Wagens. Und so fragt er ihn höflich, ob er kurz wegfahren möchte. Dieser gibt dem Ersuchen zur Antwort, dass er eben angekommen ist! – und jetzt nicht gleich wegfahren werde. – baff! – in Folge so in ander Interaktion …

Wie würdest du reagieren?

→ Klick an hier, die Krux

Die Krux an dieser Szene ist, dass es gar nicht der Autobesitzer war, der ihn einparkte. So der Gefragte zum Wegfahren es als Frage aufnahm: ob er (der Eingeparkte) sich hinter seinen Wagen kurz parken dürfte.

 

Was ist das sogenannte Böse