ausflug – spazieren – romantik

Deutsches Wörterbuch / Jacob und Wilhelm Grimm

Ausflug

ausflog, m. volatus e nido, excursio, mhd. ûʒvluc. pass. 217, 60: der ausflug der vögel; am ersten ausflug.
ausflügling, m. wie hoch möchte sich mancher ausflügling bedanken, wenn er aus solchen schriften seine eigne thorheit verlassen und klug werden solte. Weise pol. näscher 106. s. ausfliegling.
ausfliegling, puer imberbis, gelbschnabel: solches hörte ein junger ausfliegling. Weise drei erzn. 451. s. ausflügling.
ausfliehen, effugere, nnl. uitvlieden: eitel ausfliehen und fur uber rauschen ist da. Luther 3, 344; die meus die fliehen von mir aus. Uhland 722; der man wol zu dem haus ausfloch. 727; der Epimetheus, welcher als er die ubel und alle mühseligkeiten ausfliehen gesehen, hat er ein decken auf das geschirr gethan. Schuppius 747.

Spazieren

spazieren, verb. zum vergnügen gehen, lustwandeln. lehnwort aus lat. spatiari oder eher aus ital. spaziare, seit dem 13. jahrh. nachweisbar. Wachter 1553. Kluge6 369a. Seiler lehnw. 2, 121. mhd. spa(t)zieren, spacieren. Lexer handwb. 2, 1073: spatiari … spacieren, -ceren, spatzieren.
spazierergeist, m. ingenium vagum, vgl. spazieren II, 1, k: ob wol die ding, ynn der schrifft beschrieben, etwas weytters bedeutten, soll nit darum die schrifft tzwispeltigen synn babenn, … unnd darnach den spacirer geysten urlaub gebenn, auszer den wortten die manigfeltige deuttung der anzeygten dinger zu jagen und suchen. Luther 7, 651, 4 Weim. ausg. (in der Jenaer ausg. 1, 378b: den spacirgeisten, ebenso Walch 18, 1602: spazirgeistern)

Romantik

romantik, f.
1) als eigenschaft, das romantische an etwas: die romantik dieser landschaft, eines dichtwerkes, einer komposition, die romantik seiner natur u. s. w.
2) als allgemeinbegriff die romantische richtung in der lebensauffassung, vorwiegend aber in der kunst, deren vertreter und schöpfungen umfassend: die höhere entzückung gehört der lyra und der romantik an. J. Paul vorschule d. ästhet. 2, 127. romantiker, m. vertreter dieser richtung: und so ist eigentlich jene kluft gefüllt, die unsere gemeinen romantiker zwischen erd‘ und himmel nur immer gröszer zu machen sich bestreben. Schubarth bei Göthe 45, 320.